Üben mit Aufnahme
Viele Musiker kennen das, ihnen wird vom Lehrer oder Anderen empfohlen, sie sollten mit Aufnahme üben. Die Meisten haben das sicher auch schon gemacht, um festzustellen, wie ihr Musikstück von außen klingt und wo vielleicht noch Fehler oder Ungenauigkeiten sind.
Wollen Sie das volle Potential vom “Üben mit Aufnahme” kennen lernen? Wollen Sie kostbare Zeit sparen und diese für das Wesentliche beim Üben nutzen?
Erfahren Sie hier wie das geht!
Der Unterschied zwischen Üben und Probieren
Mit “Probieren” ist hier das Ausprobieren, also Testen gemeint. Ich mache eine Bestandsaufnahme des Zustands, den mein Spiel derzeit hat.
Im Gegensatz dazu steht “Üben”, das Ausbessern und Verbessertes durch Wiederholung Einprägen.
Um die vorhandene Übezeit effektiv zu nutzen, sollte die Balance von Üben und Probieren deutlich zu Gunsten des Übens ausfallen.
Die Realität sieht bei den meisten (auch werdenden) Musikern anders aus. Häufig werden Stellen in der Übungszeit wiederholt gespielt, die man schon beherrscht, weil es Spaß macht, man sehen will, ob sie noch funktionieren oder man nicht genau weiß, wo überhaupt Probleme liegen.
Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn es um den Spaß am Spiel geht. Hinderlich ist es, wenn man vorankommen und seine Zeit dabei sinnvoll nutzen möchte.
Der Ablauf vom Üben mit Aufnahme
So simpel das Prinzip des Ablaufs auch scheinen mag, so hoch ist der Wirkungsgrad, wenn man sich konsequent daran hält
1.
Kopie des Notenblatts mit dem Stück, dass man spielt bereit halten, oder ein leeres Blatt (sollten keine Noten vorhanden sein), sowie einen Bleistift.
2.
Aufnahme anschalten, Stück spielen, Aufnahme ausschalten
3.
Umgehend Aufnahme möglichst mit Kopfhörern anhören. Dabei die Noten mitlesen.
Bei jedem Fehler, aber auch jeder Unregelmäßigkeit oder Ungewissheit, ob es in Ordnung oder deutlich genug war, einen Kreis um dieses Stelle auf dem Notenblatt machen. (Oder eine Notiz auf dem leeren Blatt, wenn keine Noten vorhanden)
4.
Das Instrument nehmen und nur genau diese Stellen ausbessern, im Hinblick darauf wie sie eigentlich sein sollten. Hier ist können weitere Methoden von dieser Website besonders nützlich sein. (siehe “HICT”, “Das Konzept der zweiten Note”, “Advanced-Click-Training”)
5.
Alle Kreise oder Aufzeichnungen von der Auswertung der ersten Aufnahme wegradieren.
Wieder von vorn beginnen, bis
– die Auswertung beim Anhören zufriedenstellend ist,
– die eigene Konzentration nicht mehr ausreicht oder
– die zur Verfügung stehende Zeit zu Ende ist.
Stellen, die wiederholt beim Anhören auffallen, unbedingt erneut einkreisen, Kreise nicht stehen lassen oder wiederverwenden.