High-Intensity-Consciousness-Training


Kennen Sie Blackouts in der Auftrittssituation, wo Ihnen das, was Sie spielen, plötzlich ungewohnt und fremd vorkommt, oder das Gefühl alles vergessen zu haben und einfach wie ferngesteuert loszuspielen?

Gibt es Stellen, die Ihnen einfach nicht auf Kommando gelingen wollen, obwohl Sie diese intensiv geübt haben?

Haben Sie das Gefühl, Ihre Übezeit noch nicht effektiv zu nutzen und möchten Sie schneller vorankommen?


High-Intensity-Consciousness-Training kann Ihnen möglicherweise weiterhelfen.

High-Intensity-Consciousness-Training (HICT) ist eine Übemethode hauptsächlich für fortgeschrittene Musiker, Studenten und Profis. Sie vereint effektives Trainieren und Abspeichern von kurzen schwierigen musikalischen Passagen bis hin zu kompletten Stücken und das Erlangen höchster Kontrolle über das Spiel durch die Steigerung der Konzentration und des mentalen Fokus.

Die 2 Grundpfeiler

HICT vereint in sich zwei Techniken, die ihr Potential in Kombination kurz- und langfristig zur Entfaltung bringen:

1. Einzelnes Abspeichern auf getrennten Sinneskanälen mittels verbaler Kommandos

2. Verbindung vom “Mentalen Training” und der praktischen Ausführung

Der generelle Ablauf

1. Herausarbeiten der Zielsetzung

2. Sinneskanal A

verbales Kommando aussprechen

mentale Ausführung, dazu parallel praktische Ausführung

2x wiederholen

3. Sinneskanal B

verbales Kommando aussprechen

mentale Ausführung, dazu parallel praktische Ausführung

2x wiederholen

4. Sinneskanal C

verbales Kommando aussprechen

mentale Ausführung, dazu parallel praktische Ausführung

2x wiederholen

Der Ablauf im Detail

1. Zielsetzung – Anwendungsbereich

HICT ist universell einsetzbar. Daher stellt sich zu Beginn die Frage, ob es um die Lösung eines speziellen Problems oder beispielsweise das generelle Einüben oder Sichern eines kompletten Stückes bzw. Abschnitts im Zusammenhang geht.

Im zweiten Fall ergibt sich daraus eine eher grob formulierte Handlungsanweisung wie zum Beispiel alle Töne richtig nacheinander zu spielen oder die Dynamik durchweg ausdrucksstark zu realisieren etc.

Der erste Fall setzt eine genauere Analyse der Problematik voraus. Erst wenn klar ist, wo genau das Problem liegt, kann abgeleitet werden, was nötig ist, um die entsprechende Stelle besser zu spielen.

Die weiteren Methoden auf dieser Website zielen genau auf diesen Bereich ab. (“Üben mit Aufnahme”, “Advanced-Click-Training”, “Das Konzept der zweiten Note”)

Unterricht bei einem Lehrer kann hierbei auch hilfreich sein.

Die 3 Sinneskanäle A – B – C

Hier zeigt sich, welche Rolle jeder einzelne Sinneskanal spielen kann. Von unseren 5 Sinnen sind nur drei (visuell=Sehen, auditiv=Hören, kinästhetisch=Fühlen) von Bedeutung.

Je nach Instrument und Problemstellung kann die Ausführung der entsprechenden Stelle von drei oder auch weniger Sinnen aus wahrgenommen und bewusst gesteuert werden. Nachdem festgelegt wurde, welche Sinneskanäle in Frage kommen, wird der Abschnitt auf jedem relevanten Kanal wie im Folgenden getrennt geübt.

Die Zielsetzung sollte so konkret wie möglich sein und genau den Kern des Problems treffen.

Die zeitliche Länge eines Übungsabschnitts

Gerade wenn die Absicht besteht, zum Beispiel längere Abschnitte auf Sicherheit zu üben oder komplette Stücke einzuprägen, sollte folgendes beachtet werden:

Das menschliche Gehirn nimmt Dinge wahr und speichert Wahrnehmungen über unsere Sinneskanäle. Dabei kann es zur selben Zeit nur auf einem Kanal verweilen und springt ständig zwischen den Kanälen hin und her. Es ist nur knapp 2 Minuten in der Lage durchgängig auf einem Sinneskanal zu verweilen. Für gewöhnlich und ohne gezielte Kommandos sind diese Phasen jedoch kürzer.

Weil bei HICT auf isolierten Sinneskanälen einzeln geübt wird, sollte der längste Übungsabschnitt zwei Minuten nicht überschreiten, um zu gewährleisten, dass der vorgesehene Kanal möglichst lückenlos geöffnet war.

Wie unten beschrieben, wird in einem vorzugsweise niedrigen Tempo trainiert, sodass der zu übende musikalische Abschnitt eventuell in Teilabschnitte unterteilt werden muss.

2. Sinneskanal A

Es wurde bereits gesagt, dass die Auswahl der zu verwenden Sinneskanäle ganz vom Instrument und der genauen Problematik abhängen. Aber auch die Reihenfolge, in der auf den Kanälen trainiert wird ist vollkommen frei wählbar.

Verbales Kommando aussprechen

Bevor es mit dem eigentlichen Ausführen losgeht wird ein verbales Kommando laut ausgesprochen. Dies hilft nicht nur gefühlt, sich auf die Wahrnehmung zu fokussieren, sondern beschränkt den Speichervorgang im Gehirn tatsächlich auf diesen Sinneskanal. Die erzeugte Information wird mit der Unterstützung von Wiederholungen effektiv, sauber und lückenlos im Gedächtnis abgelegt.

Das macht HICT so wirkungsvoll beim Einüben von unbekanntem Notenmaterial. Üben mit verbalen Kommandos bedarf keines längeren Trainings oder einer Gewöhnung. Bereits bei der ersten Anwendung entfaltet sich hier das volle Potential.

Struktur des Verbalen Kommandos

Das verbale Kommando ist eine kurze Handlungsanweisung und erfüllt folgende Kriterien:

— in der Ich-Form formuliert

— ausschließlich positive Anweisungen (keine Verneinungen)

— enthält den Sinneskanal (“Ich sehe …”, “Ich höre …”, “Ich fühle …”)

— wird laut ausgesprochen

— so konkret wie möglich

Beispiele:

Ich sehe jede einzelne richtige Xylophon-Platte!

Ich höre, wie die zweite Triolen-Note früh genug gespielt wird!

Ich fühle, wie der rechte Ellbogen den Saitenwechsel anführt!

Parallel mentale – reale Ausführung

Der folgende Teil ist zugleich am schwierigsten und anstrengendsten, zumal sich die Herangehensweise von Fall zu Fall sehr unterscheiden kann.

Das Grundprinzip und Ziel ist in jedem Fall dasselbe:

Wie bei “Mentalem Training” wird die zu übende Stelle mit Fokus auf den gegebenen Sinneskanal in der Vorstellung gespielt. Das geschieht so langsam wie nötig, um parallel dazu auch real mitspielen zu können.

Die Schwierigkeit besteht darin, mit voller Konzentration bei der mentalen Ausführung zu bleiben und dem Körper lediglich zu erlauben, dem in echt zu folgen oder sogar simultan mitzuspielen.

Das kann erleichtert werden, indem man entweder längere zusammenhängende Passage zuerst einmal nur mental ausführt oder in winzige Abschnitte gliedert und zum Beispiel Ton für Ton spielt.

Das heißt: Ton mental anvisieren, spielen; nächsten Ton mental anvisieren, spielen usw.

Zweifache Wiederholung

Das Abspeichern der gespielten Stelle wird vertieft, indem der gleiche Vorgang insgesamt dreimal ausgeführt wird, inklusive erneut ausgesprochenem verbalen Kommando.

3./4. Sinneskanal B und C

Je nachdem, welche Sinneskanäle als relevant für die entsprechende Stelle angesehen werden, wird der Prozess von “verbalem Kommando – mentales/reales Spielen – Wiederholen” für die anderen Sinne adäquat durchgeführt.

High-Intensity-Consciousness-Training

Weitere Vorteile von HICT

HICT zwingt den Anwender, sich sehr genau mit dem Musikstück auseinanderzusetzen. Das – gepaart mit den verbalen Kommandos und der mentalen Technik – verankert die Klarheit über das Spiel sehr tief. Das macht es leicht, den mentalen Fokus selbst in Aufregungssituationen zu behalten und mit großer Sicherheit zu wissen, worauf im Detail zu achten ist.

Trainiert man auf diese Art und Weise lang genug, tritt ein Gewöhnungseffekt ein, der zur Folge hat, dass man auch beim Musizieren außerhalb der Übungssituation mit der gleichen mentalen Kontrolle spielen kann.

Schlussbemerkung

Da die hohe Konzentrationsleistung vor allem für Musiker, die diese Methode erst kennen lernen, ungewohnt ist, kann dies schnell ermüdend wirken.

Deshalb ist es ratsam zu Beginn kurze Abschnitte zu wählen, um gleich Erfolge zu erzielen. Das Durchhaltevermögen, mit HICT zu üben, wird mit anhaltender Praxis immer stärker. Es ist schließlich möglich, mehrere Stunden täglich so zu üben.

FAQ

Nehmen Sie gern Kontakt mit mir auf, wenn Sie persönliche Hilfe zu HICT möchten und einen Termin vereinbaren wollen.

Ansonsten gibt es hier die Möglichkeit, die Antworten auf häufig gestellte Fragen zu erhalten.